Jein. Für die Milchsäuregärung brauchen wir anaerobe Bedingungen, also es darf kein Sauerstoff an das Gemüse gelangen. Somit brauchen wir eine Lake, in der unser Gemüse sicher vor Sauerstoff ist.
Dabei wird üblicherweise eine Salzlake mit einem Salzgehalt von 0.5 bis 3% verwendet. Einerseits entzieht Salz unserem Gemüse Wasser (und das ist auch der Grund, weshalb Salz zur Konservierung verwendet wird). Das klappt so gut, dass einige Gemüsesorten gar keine zusätzliche Salzlake benötigen, sondern diese selbst aus dem eigenen Wassergehalt bilden, wenn das Gemüse gesalzen wird. Insbesondere bei härteren Gemüsearten (wie Kohl oder Rote Bete) wird das Gemüse gestampft, damit mehr Saft austritt.
Zusätzlich hat Salz auch Einfluss auf die Konsistenz und Geschmack: Das Gemüse bleibt knackiger (wegen dem geringen Wassergehalt) und zusätzlich fördert Salz – als ein natürlicher Geschmacksverstärker – den Eigengeschmack.
Und ein letzter Grund: Salz hilft die Haltbarkeit zu erhöhen, indem es die Bedingungen für die Milchsäurebakterien verbessert und einige unerwünschte Bakterien und Hefen abhält (Quellen: Spektrum.de: Sauerkraut, Löwenzahn. Fermentieren – Warum es gut ist, euer Gemüse sauer zu machen.)
Bekannte fermentierte Produkte sind Sauerkraut, Kimchi, aber auch Tempeh und Misopaste. Viele sind der Meinung, dass quasi alles fermentiert werden kann.
Stimmt aber nicht so ganz, denn insbesondere reifes Obst ist weniger geeignet, da es aufgrund des hohen Zuckergehalts leicht zur alkoholischen Gärung kommen kann (Prost! ?).
Persönlich empfehle ich erstmal mit Kimchi oder Sauerkraut anzufangen. Da gibt es massig erprobte Rezepte online (hier bald auch).
Generell nutze ich Biogemüse (bzw. aus meinem Garten) und Salz ohne Rieselhilfen (Meersalz). In einigen Blogs wird von konventionellen Gemüse und Salz mit Rieselhilfen abgeraten, dafür konnte ich aber keine Belege finden. Probiert’s gerne aus und schreibt mir eure Erfahrungen.
Es gibt unglaublich viele Infos im Netz, ich habe versucht mich an wirklich seriösen, wissenschaftlichen Quellen zu orientieren und an den entsprechenden Stellen verlinkt.
Wikipedia ist natürlich nicht immer eine gute Quelle, allerdings für Begriffsdefinitionen schon sehr gut geeignet. Deshalb habe ich insbesondere die Definition von Fermentation auf Deutsch und Englisch von Wikipedia verwendet und verlinkt.
Auf vielen Seiten steht, dass fermentierte Lebensmittel sehr gesund sind. Hierzu habe ich keine Informationen oder seriöse Studien gefunden (da sowas auch schwer nachzuweisen ist ). Trotzdem glaube ich persönlich, dass fermentierte Produkte gesund sind, aber weise darauf hin, dass das nicht bewiesen ist. Übrigens, wer passende Studien kennt, darf mir gerne Quellen schicken. 🙂
Hast du noch Fragen zum Thema? Ist noch irgendwas unklar? Dann schreib mir gerne, damit ich dir helfen kann!
P.S.: Um hier nicht zu ausführlich zu werden, habe ich einen zweiten Eintrag geschrieben, bei dem ich Schritt-für-Schritt die Vorgehensweise erkläre und auf mögliche Gläser eingehe.
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danke, für deinen exkurs zum thema „fermentieren“! ???
Danke ?
Hallo Sandra,
danke für deinen Artikel über „Was ist fermentieren?“. Leider ist diese Methode nach und nach aus vielen Küchen verschwunden. Ich habe jedoch den Eindruck, dass sich wieder mehr Menschen mit dem Fermentieren von Lebensmitteln beschäftigen und das finde ich gut. Ist es doch eine tolle Möglichkeit, vor allem regionale Lebensmittel länger haltbar zu machen und das ganz ohne Konservierungsstoffe.
Liebe Grüße
Christoph
[…] ausgiebig mit der Fermentation auseinander gesetzt und dazu bereits einen Artikel mit dem Thema „Was ist Fermentieren?“ geschrieben. Schaut gerne mal rein, wenn Fermentieren noch Neuland für euch […]