Heute zeige ich euch, wie man ein schnelles Abendessen mit Grünkohl, Federkohl bzw. Palmkohl zubereitet. Außerdem erzähle ich euch ein bisschen über dies tolle, viel zu seltene Gemüse, das man ganz einfach selbst anbauen kann.
Anmerkung: Dieser Beitrag enthält mit * gekennzeichnete Affiliate-Links zu Amazon (Warum?).
Vor ein paar Tagen habe ich meinen letzten Federkohl geerntet. Eigentlich ist die Zeit für Federkohl, Grünkohl und Co bereits rum, aber durch den ziemlich kalten April passte es noch ganz gut.
Was ist Federkohl?
Federkohl ist ein Blattkohl. Oft werden die Begriffe Federkohl und Grünkohl synomym verwendet, da eng verwandt. Ich persönlich nutze lieber den Begriff Federkohl, da Grünkohl so vorbelastet ist. Denn es gibt viel mehr als den klassischen Grünkohl und es lohnt sich wirklich, andere Sorten zu probieren. Zum Beispiel bei einem meiner Lieblingssaatgut“dealer“ biogartenversand.de gibt es super tolle Sorten (Red Russian ist wirklich toll!)
Eine weitere Variante von Grünkohl bzw. Federkohl ist Palmkohl, welcher allerdings etwas frostempfindlicher ist und bei starkem Frost abgedeckt werden sollte (zumindest laut einiger Autoren, persönlich habe ich es noch nicht getestet).
Federkohl ist – wie klassischer Grünkohl – ein typisches Wintergemüse und überlebt auch norddeutsche Winter problemlos. Federkohl schmeckt angebraten oder blanchiert gut als Beilage oder im Salat und passt traditionell zu deftigen Gerichten oder in Eintöpfe. Wer auf grüne Smoothies steht, kann Federkohl auch dort verwenden – das Gemüse ist ziemlich geschmacksintensiv und aufgrund der harten Fasern nur für Hochleistungsmixer zu empfehlen.
Anbau
Zum Vorziehen nutze ich mittlerweile solide Anzuchtplatten* (siehe Bild) und lege den Samen ein bis zwei Zentimeter tief in die Anzuchterde. Bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius keimen diese nach etwa etwa 7 – 10 Tagen. Sobald das erste richtige Blattpaar vorhanden ist (also nicht nur die Keimblätter), kannst du die Pflanzen vorsichtig pikieren.
Ich bin ja kein Freund von Plastik, aber die Anzuchtplatten von Quickpot sind super solide und halten jahrelang.
Nach vier bis sechs Wochen können sie ins Beet umziehen, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 50 Zentimeter betragen. Am besten ist für die Starkzehrer Federkohl, Grünkohl und Palmkohl ein sonniger, nährstoffreicher Standort. Ich habe meine Pflanzen außerdem regelmäßig mit Brenesseljauche gedüngt und das Beet mit Rasenschnitt gemulcht.
Zu den klassischen Schädlingen gehören Kohlfliege, Kohlweißling sowie die Weiße Fliege. Hier hilft im Vorfeld ein Netz, um den Kohl zu schützen (wirklich wichtige Anmerkung, ich hatte nämlich richtig viele Kohlweißlinge da und bin letztes Jahr fast verzweifelt) ansonsten kann man nur fleißig die Schädlinge absammeln – macht aber wirklich keinen Spaß.
Außerdem wichtig für den Anbau: Um Kohlhernie zu vermeiden, solltest du mindestens drei Jahre lang keine Vertreter aus der Familie der Kreuzblütler im selben Beet pflanzen.
Die Erntezeit beginnt ab Oktober und geht je nach Witterung bis etwa März. Wenn man nicht komplett erntet, wächst Federkohl bzw. Grünkohl fleißig nach und kann mehrfach beerntet werden.
Schnelles Abendessen – Vorbereitung ist alles
Das Rezept, das ich heute vorstelle, ist ein tolles veganes und schnelles Gericht für’s Abendessen. Oft bin ich da schon tierisch hungrig und nicht mehr motiviert, noch lange zu kochen. Der Traum für mich: Während Nudeln, Reis oder andere Sättigungsbeilage auf dem Herd kocht, kümmere ich mich um eine Sauce und alles wird quasi zeitgleich fertig. Und das klappt hier super.
Dabei gilt: Vorbereitung ist alles. Damit es nachher nicht hektisch wird, kann man die Zutaten alle schon vorbereitet parat stellen. Spart Zeit und Stress. Ich hab das Schnibbeln zuerst erledigt (plus Wasser im Wasserkocher schonmal kochen lassen). Dann Nudeln kochen und die vorbereiteten Zutaten verarbeiten. Das hat bei mir so gut geklappt, dass ich die Küche schon fast wieder sauber hatte als die Nudeln fertig waren.
2 - 3 Portionen
20 Minuten
Zutatenliste
200 - 250 g Pasta nach Wahl
250 g - 350 g Federkohl (alternativ Grünkohl oder Palmkohl)
1 (rote) Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Handvoll Mandeln (oder andere Nüsse)
2 - 3 EL Olivenöl
Salz
Scharfes Paprikapulver
Geräuchertes Paprikapulver
Zimt
gemahlene Chili (optional)
Öl zum Braten
Zubereitung
Vorbereitung:
Federkohl (Grünkohl, Palmkohl) waschen, trocknen und grob zerteilen.
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.
Mandeln (oder andere Nüsse) grob hacken
Kochen:
Pasta nach Anleitung kochen.
Die gehackten Mandeln einer Pfanne mit etwas Öl anrösten. Zwiebeln und Knoblauch dazugeben und leicht anschwitzen.
Kohl dazugeben und unter Rühren einige Minuten bei mittlerer Temperatur anbraten. Gewürzt wird dieser mit Salz, Zimt, scharfen Paprikapulver und geräuchtes Paprikapulver. Wer es etwas schärfer mag, kann noch etwas gemahlene Chili verwenden.*
(Ich weiß, insbesondere Zimt klingt komisch, aber probiert es aus. Es ist eine tolle Kombination!).
Nudeln abgießen und etwas Kochwasser auffangen.
Nudeln mit dem gebratenen Kohl verrühren. Olivenöl dazugeben und nach Bedarf ein wenig von dem Kochwasser zufügen.
* Ich habe keine Mengenangaben für die Gewürze in dem Rezept. Ich weiß zwar, dass es manchmal schwer fällt, aber tastet euch ran. Zimt und geräuchertes Paprikapulver habe ich eher sparsam verwendet, da beide recht intensiv schmecken. Salz und scharfes Paprikapulver kann man direkt etwas mehr dazugeben. Im Zweifelsfall lieber 5x nachwürzen.
Wer mag, gibt noch ein paar Hefeflocken über die Pasta. Fertig!
Ich hoffe, euch schmeckt das Rezept genauso gut wie mir. Ich freue mich über Rückmeldung. Baust du auch selber Federkohl oder Grünkohl an? Dann schreibe mir mal gerne deine Erfahrungen zum Anbau.
Hallo Sandra,
ich freue mich ausgesprochen, diesen Beitrag gefunden zu haben. Da ich das vegane Kochen teilweise sehr schwierig finde, sind neue Rezepte bei mir immer willkommen.
Wird es noch Beiträge mit Tipps zum veganen Kochen geben?
Ich freue mich auf weitere Beitrage zum veganen Essen von dir!
Beste Grüße
Graffitiartist